In der Personalentwicklung und im Ausbildungsbereich tauchen viele spielerische Begriffe auf. Obwohl sie ähnlich klingen, verfolgen Business Escape Games, Serious Games, Gamification und Game-based Learning jeweils eigene Ziele und Lernmechaniken.
1. Business Escape Game – das kooperative Team-Erlebnis
Ein Business Escape Game ist ein kurzes, intensives Gruppenerlebnis, bei dem mehrere Personen gemeinsam eine Mission bewältigen müssen. Dabei lösen sie Codes, entdecken Hinweise oder kombinieren Informationen. Unternehmen nutzen dieses Format häufig für Teambuilding, Azubi-Events, Onboarding oder Messestände, weil es schnell aktiviert und starke soziale Dynamik erzeugt.
Der zentrale Mehrwert liegt im Miteinander, nicht im individuellen Skilltraining.
2. Serious Game – das spielerische Lernsystem
Ein Serious Game ist ein didaktisch durchdachtes Lernspiel, das echte Herausforderungen aus dem Arbeitskontext abbildet – etwa Führung, Konfliktlösung, Change oder Kulturarbeit. Im Spiel werden Entscheidungen getroffen, Konsequenzen erlebt und Szenarien durchgespielt. Dadurch entstehen Erkenntnisse über Verhalten, Zusammenhänge und Kompetenzen, die sich direkt zurück in den Berufsalltag übertragen lassen. Es ist das tiefste und reflektionsstärkste Format unter den vier Begriffen.
3. Gamification – das Motivationsdesign im Prozess
Gamification bedeutet nicht, Menschen mit Punkten zu belohnen. Gemeint ist die Gestaltung eines motivierenden Ablaufs, der durch Elemente wie transparente Ziele, unmittelbares Feedback, passende Herausforderungen oder soziale Interaktion das Engagement steigert. Gamification verändert den Rahmen, in dem gelernt oder gearbeitet wird – nicht das Spiel selbst. Es ist besonders wirksam, wenn Prozesse oft wiederholt werden oder Lernbarrieren abgebaut werden sollen.
4. Game-based Learning – Lernen direkt durch das Spiel
Beim Game-based Learning wird ein Spiel selbst zum Lernträger. Die Teilnehmenden entdecken Inhalte, indem sie im Spiel handeln, experimentieren oder miteinander interagieren. Das Spiel dient dabei als Erfahrungsraum, ob analog (z. B. Karten- oder Brettspiel) oder digital (Simulation, App, Multiplayer-Modul). Wichtig ist die anschließende didaktische Einordnung, damit die Lernerfahrung bewusst wird.